- Der Umgang mit dem eigenen Schatten -
- Ein hoffnungsvoller Ausblick! -

Vor einiger Zeit habe ich einmal ein kurzes Soundfile über die Entstehung des sogenannten Bösen, über den "Fall der Schöpfung" und die Involvierung der höchsten Liebe in die Materie produziert.
Man möge es sich bitte zum Verständnis dieses Beitrags auf YouTube anhören:
http://www.youtube.com/watch?v=Z8vhbztCIsc

Das Wort "Asuras" kommt aus dem Sanskrit und bedeutet etwa "Die Lichtlosen" ...

Licht ist hierbei als Synonym für Bewußtheit (Wachstum der seelischen Kraft) verwendet, Dunkelheit bedeutet daher Unbewußtheit, Trägheit, Verhaftetsein an Bindungen etc. Es hat mit der esoterisch üblichen Bedeutung von "Licht" nichts zu tun, denn erblühende Bewußtheit ist nicht nur angenehm-leuchtend, sondern gelegentlich auch extrem hart und kämpferisch ...

In der Yoga-Literatur lauten die Anschauungen zum Ursprung der Lichtlosen etwa so:
Zu Beginn dieser Schöpfungsperiode gingen aus dem Absoluten vier große Helfer hervor (in christlicher Terminologie dürfte man sie wohl Elohim nennen ...), die für die göttlichen Aspekte "Leben", "Wahrheit", "Freude/Glückseligkeit" und "Bewußtheit" zuständig waren und diese in der entstehenden Schöpfung manifestieren sollten.
Nach hinduistischer Sicht leben wir im 7. Kali-Juga (der 7. Schöpfung), deren höchstes Prinzip es sei, daß alle Wesen die individuelle Freiheit erhalten sollten, dadurch daß sie sich selbst erkennen, was aber auch bedeutet, daß sie sich gegen ihren Ursprung zu wenden vermögen.

Nun teilen sich die Ansichten etwas. Die einen sprechen von einem "kosmischen Unfall" aufgrund dieser Freiheit, der sich in Ur-Zeiten ereignete (weil sich die Helfer gegen den Ur-Sprung wendeten) , die nächsten sprechen von einer Verhüllung der Gottheit (zu dem Zweck, daß sie sich zunächst selbst in die Unbewußtheit stürzt, um genau dadurch in den Wesen der Schöpfung die Suche zur Bewußtheit zu initiieren, wodurch sie - die Gottheit - einst demaskiert werden würde und ihre Manifestation in der Materie voranschreiten könne), die dritten sprechen von einer ganz bewußten und notwendigen Verdunklung allen Seins (um eine notwendige Polarität in einer werdenden Schöpfung zu initiieren).
Gemäß menschlicher Logik werden wir einen rationalen Grund sowieso nicht begreifen können

Wie dem auch sei: alle vier Aspekte der Schöpfergottheit kehrten sich durch diese Trennung vom Ursprung ins genaue Gegenteil um, sie pervertierten sich selbst in all ihren ursprünglichen Aspekten: Liebe wurde zum Haß und Leben zum Tod, Wahrheit wurde zur Lüge, Bewußtheit wurde zur Unbewußtheit (= Finsternis) und Glückseligkeit wurde zum Leid.
Das Asurische war geboren!
Als die Verfinsterung der Schöpfung nicht mehr verhindert werden konnte, hat sich offenbar das Höchste Sein, in seiner reinsten Form, der Liebe, in seine eigene Schöpfung involviert, sozusagen als letzte Hilfeleistung, um sich durch die Entwicklung und Individualisierung der Wesen langsam wieder enthüllen und offenbaren zu können. Doch dies ist eigentlich ein anderes Thema. Bleiben wir bei den so entstandenen Lichtlosen.

Passen diese Asuras nicht perfekt in das Bild unseres anerzogenen Sündenbock-Denkens und gewinnen erst dadurch wahre Macht über uns?
Oh ja, es gibt Widerstandskräfte auf dieser Welt. Machtvolle zweifellos. Es gibt sie als grundsätzliche Energie ... und als physische Wesen (wenn ein Mensch sich diesen Kräften der Täuschung öffnet).
Und es gibt auch ein derart finsteres Unbewußtes in unseren eigenen Seins-Tiefen, daß ein unvorbereitetes Abtauchen dorthin große Schwierigkeiten mit sich bringen kann; vermögen doch diese fesselnden Krakenarme den Sucher immer tiefer in den Sumpf hinabzuziehen, wenn er sich in diesem Bereich Ängste einjagen läßt, Ängste, die ihn schwächen und jede Verbindung zu seinem seelischen Wesen vergessen lassen.

Im Yoga gibt es einen schönen Spruch: "Das Asurische kann nur so lange existieren, so lange es für die Entwicklung des Menschen nötig ist. Dann hat es seinen Zweck erfüllt und wird (muß) verschwinden."

Wie gehen wir oft genug mit Schwierigkeiten im Leben um?
Wir vermuten dahinter das Wirken von etwas Bösem, von einer Widerstandskraft ... und gehen diesen Energien lieber aus dem Weg, um Kämpfe zu vermeiden. Mir scheint, daß genau dies jedoch die von den Entstellungs-Wesenheiten erwünschte menschliche Verhaltensweise ist: Kampf wird als etwas völlig Negatives dargestellt, ein teils irrationaler Pazifismus (der nicht aus dem Herzen kommt, sondern aus Schwäche entsteht) wird gefördert, und Schwierigkeiten werden am besten an allerlei Problem-Lösungs-Institutionen (von Versicherungen bis Therapeuten, von Kirchen und Sekten bis hin zu selbsternannten "Beratern") abgegeben.
Das läuft alles heutzutage in Neudeutsch bzw. Neusprech unter "outsourcing": Die Probleme werden an Dritte abgegeben, nur nicht selbst bewältigt. Dazu ist man sich zu fein.
Bravo! Somit hat die stets latent vorhandene asurische Resonanz in einem selbst den Sieg davon getragen.

Schauen wir uns mal das Wort Problem an und machen ein lustiges Wortspiel: Ein PRO-blem ist für einen geschaffen, hieße es sonst nicht CONTRA-blem?
Bei jeder bewältigten Hürde im Leben werden wir reifer und stärker und nähern uns mehr und mehr dem Punkt des wirklichen Erwachens und der dauerhaften Bewußt-Werdung unserer wahren eigenen Unendlichkeit, verbunden mit einer absolut stimmigen Sinn-Erfüllung.

Gehen wir Problemen ständig aus dem Weg, wie die Entwicklung der Gesellschaft es uns vorlebt, so gehen wir in Wahrheit den breiten Pfad nach unten. Dieser führt zu Trägheit und Stillstand, zu Schwäche und Dämmerschlaf. DAS ist das wirklich Widergöttliche. Während Wachstum und Transzendenz stets Aspekte der geistigen Evolution sind.

In den mystischen Schriften finden wir - wie erwähnt - keine einheitliche Aufassung davon, ob die Entstehung des Ur-Asurischen nun eine Art Kosmischer Unfall war - oder ob es eine (für uns noch nicht erkennbare) Notwendigkeit für eine Schöpfung in Freiheit gewesen sein könnte.
Wir kennen die Legenden um den Engel-Sturz, um die Tat des Prometheus aus der griechischen Mythologie, um den Biß in den Apfel des Erkennens etc. etc.
Daraus können wir lernen, wie die Trennung vom All-Sein sich ausgewirkt hat.
Ob sie wahrhaftig notwendig gewesen war, das läßt sich durch Überlegung nicht erkennen, nicht mal durch intuitives Erspüren.
Und spielt es überhaupt eine Rolle?

Nochmal: es gibt Widerstandskräfte. Sie hemmen uns, sie legen uns Steine in den Weg, sie verkörpern offenbar nicht nur das Saturnische (=Widerstand & Bindung an die pure Materie), sondern auch die finstere Absicht, die nach Befreiung strebende, ewige Menschen-Seele in der Unbewußtheit und Vergänglichkeit zu halten. Und sie sind extrem verführerisch, wie wir an der Entwicklung der Menschheit aktuell sehen können.

Doch diese Kräfte können uns nur berühren und Schaden zufügen, wenn wir ihnen - durch entsprechende Resonanz in uns selbst - die Hand reichen.
Bequemlichkeiten und Trägheiten sind eine ausgestreckte Hand. Zorn und Wut eine andere. Dies ist offensichtlich. Weniger offensichtlich sind allerlei Gefühls-Fallen, wie z.B. Ver-liebtsein (auch als eine Entstellung der Liebe bezeichnet), Gutmenschen-Bravheiten (z.B. das sogenannte Krankenschwestern-Syndrom: helfen wollen, weil es von einem erwartet wird und weil man dafür bezahlt wird, jedoch leider nicht aus erblühter Selbstlosigkeit heraus ...), und all die von Menschen-Fantasien gemachten Götzen unserer Tage. Hier brauchen wir wohl keine Einzelheiten betrachten ...

Was können wir nun aus dem heutigen weltweiten Wirken massiver asurischer Kräfte lernen?
Ganz einfach: daß wir stets mit aller uns zur Verfügung stehenen Aufrichtigkeit unseren eigenen seelischen Entwicklungsweg zu gehen haben, ohne den Fallen, Verstrickungen und Verführungen der widergöttlichen Kräfte die Hand zu reichen.
Nehmen wir die Widerstandskräfte als Hinweise für unsere eigenen Untiefen.
Erkennen wir: wo wir dem Asura bewußt oder unbewußt die Hand reichen wollen, dort müssen wir noch in und an uns arbeiten.
So kann die unangenehme Berührung durch etwas Finsteres oder Täuschend-Lichtvolles eine große Chance sein, wenn wir der Versuchung widerstehen, nachdem wir sie erkannt haben.

Das bedeutet manchmal große innere Kämpfe.
Doch diese Kämpfe werden wir bestehen, wenn wir nach der Hilfe des Himmlischen rufen, auch wenn wir 1000x von vorne beginnen müssen. Zähigkeit und unermüdliche Ausdauer im Kampf gegen den eigenen inneren Schweinehund sind ein Zeichen einer erblühenden Seele, die sich ihrer Unbegrenzheit bewußt wird.
Wollen wir den Kampf mit offenem Visier annehmen und niemals den Fehler begehen, den Asura als Sündenbock für all unsere Schwächen und kleinen, unbearbeiteten Boshaftigkeiten zu verwenden. Denn wenn wir diese unangenehmen Dinge aus uns selbst hinweg-projizieren wollen, bejahen wir die Trennungs-Lüge des Widergöttlichen.

Ich vermute jedoch, die Zeit dieser inneren Kämpfe wird nicht mehr allzulange dauern. Das Zeitalter des Leidens wird von Zeitalter der Freude abgelöst werden.
Eines Tages wird die gesamte Menschheit so sehr im Lichte der Seelen gewachsen sein, daß keine asurischen Berührungen mehr stattfinden können. Dann finden diese Kräfte einfach keine Resonanzen mehr im Menschen, denn die inneren Schatten sind durch das schattenlose Licht erhellt worden.
An diesem Tag wird in der Menschheit die "Liebe zur Macht" durch die "Macht der Liebe" ersetzt worden sein, und die Widerstandskräfte haben jede Daseins-Berechtigung auf unserer Erde verloren.

Sind dies alles nur Träume?
Nein, klare Visionen, deren Erfüllung wohl nicht mehr allzulange auf sich warten lassen wird. Das Tempo, mit dem die offensichtliche Verherdenschafung der Menschheit nun um sich greift, legt Zeugnis ab dafür, daß den asurischen Kräften die Zeit davon läuft.
Ein globales Erwachen aus dem Dämmerschlaf läßt sich nicht mehr verhindern. Ich vermute, man weiß das unter den Kräften der Lüge und versucht zu retten, was zu retten ist (aus deren Sichtweise).

Zuguterletzt noch einige Hinweise zur ursprünglichen Symbolik der Widerstandskräfte, denn - wie erwähnt - waren sie einst in der Schöpfung etwas anderes, als diese heutigen (angeblichen oder realen?) Kräfte der Finsternis, wozu sie auch durch menschlichen Einfluß (sprich: durch die Pervertierung des "Mentals") geworden sind.

Der Lichtlose Ahura (= Asura) Mazda der persischen Mythologie wurde als das höchste Wesen der irdischen Schöpfung bezeichnet.
Wie kommt es, daß ein Asura als das höchste Wesen bezeichnet wird?
Prometheus (= griech: der, der kommen soll) brachte dem Menschen das Feuer der Begierde und des Geistes (= Entwicklung der Individualität), wurde dafür jedoch von Zeus, der eine unselbständige, gehorsame Sklaven-Menschheit bevorzugte, zur Strafe im Kaukasus angeschmiedet, jedoch von Herakles (= Sohn des Zeus, als "Sonnen-Sohn" bezeichnet) gerettet. Man vergleiche bitte mit christlicher Terminologie: der Gottes-Sohn & Sonnen-Logos rettet den ausgestoßenen Licht-Bringer.
In der Legende des Engelfalls: Der höchste Engel, der vor gleißendem Licht strahlende Luzifer (Licht-Bringer), sank in die Finsternis, nachdem er der Menschheit das Bewußtseins-Licht der Erkenntnis gebracht hatte.
Venus, stets als Göttin der Liebe verehrt, ist in alten Schriften ein Synonym für Luzifer.
Wenn in der Leere des dunklen Schöpfungs-Urgrundes ein leuchtender Stern die Finsternis des Alls zu durchstrahlen beginnt, kann dieser Vorgang durchaus als revolutionär im geistigen Sinne betrachtet werden.
Wie im Großen, so im Kleinen.
Das Licht der mentalen Erkenntnis, welches von Wesen wie Prometheus, Luzifer etc. in die Menschheit gelegt wurden, und durch eigenen Herabstieg aus den Himmeln (der Licht-Engel fiel in die Finsternis) in der Materie gefestigt wurde, war definitiv ein notwendiger Akt der menschlichen Entwicklung, auch wenn nach der initiierten Individualität das Ego der Begierde und des Machtrausches erst mal all die üblen Zustände der heutigen Zeit initiiert hat. Doch dieses damals entzündete Denk-Bewußtsein war nur als Zwischen-Bewußtsein des Menschen geplant, wodurch etwas viel Höheres vorbereitet werden sollte: ein Wahrheits-Bewußtsein im Einssein mit allem Existierenden.

Heute besteht die Aufgabe erst einmal darin, dieses über-aufgeblähte Ego wieder in das Göttliche Wesen zu integrieren, ohne durch das EINSwerden die Individualität aufzugeben. Kein nirvanisches Auflösen also ... kein neuerliches Eingehen in die Unbewußtheit. Das dürfte das Revolutionäre in der Entwicklung sein. Der Mensch als sonnenhaft erblühtes Wesen. Der Mensch als strahlende Sonne.
Wie im Kleinen, so im Großen.
Sind die sichtbaren Sonnen des Weltalls etwa nur materielle Abdrücke von kosmischen Wesenheiten sonnenhafter Macht und Reinheit, deren wahrer Wesenskern sich in höheren Existenz-Ebenen befindet?
Handelt es sich hier um Wesen, weit jenseits der Schule der irdischen Entwicklung?

All die Überlegungen über das Böse, das Asurische und dessen Auswirkungen auf den Schöpfungsprozeß sollten also in eine Erkenntnis münden: stets ordnen sich alle Ereignisse der Schöpfung derart, daß eine Weiterentwicklung erzwungen und ein Stillstand verhindert wird.

Das Satanische war einst der Widerstand gegen den Bewußtseins-Einheitsbrei des Paradieses. Es initiierte die Begierde, das Denken, die Materie-Verhaftung und auch den tierischen Zeugungsprozeß der Zweigeschlechtlichkeit, um den werdenden Mensch sich als materielles Wesen begreifen zu lassen.
Dies geht aus all den Phallus-Symboliken der alten Schriften klar hervor. Man betrachte auch die Arche des Noah: ein "Schiff", das die neue Rasse der Menschheit beginnen läßt. (Schiff = das Symbol für die weibliche Schöpfungskraft, die Yoni, das weibl. Geschlechtsmerkmal.)

Die Begierde verselbständigte sich ... sie wurde zum Selbstzweck ... die heiligen Zeugungskräfte wurden zum puren Lust-Gewinn mißbraucht ... die Macht des Denkens wurde zur Beherrschung und Unterdrückung verwendet ... somit wurde aus der ursprünglichen Licht-Bringer-Symbolik etwas Widergöttliches.
Ob das eigentliche Wesen Luzifer, der in die Materie gefallene Licht-Engel, zwischenzeitlich "bekehrt" ist, sprich: nicht mehr den Widerstand verkörpert, sondern das EINSsein, das sei dahingestellt.
Interessant ist zu dieser Thematik jedenfalls die Aussage aus den Veden: der letzte Asura werde sich einst zu Füßen der Göttlichen Mutter ergeben. Und zwar dann, wenn seine Rolle ausgespielt ist.
Wann ist sie beendet? Wenn die Menschheit als Ganzes soweit erwacht ist, daß der saturnische "Widerstand" nicht mehr nötig ist, um ihn zum Erwachen zu zwingen.

Spannende Zeiten allemal ... denn eines ist sicher: all dies geschieht j-e-t-z-t!
Die jetzige Menschheit ist Zeuge eines unglaublichen Vorgangs: der Geburt einer neuen Menschen-Spezies, die natürlicherweise vielleicht noch viele Jahrtausende dauern würde. Doch als erwachende Individuen haben wir die Chance, diesen Vorgang immens zu beschleunigen: Kraft des inneliegenden Feuers können wir das EINSsein herbeisehnen und unser eigenes Leben danach ausrichten.

Wollen wir das von Prometheus initiierte Feuer nicht mehr zur persönlichen Begierde verwenden, sondern zum Entzünden der neuen Spezies des EINSseins, jenseits alles Trennungen.
Dann werden wir erkennen, daß die "Lichtlosigkeit" seine Maske ablegt und das wahre Licht aus den Tiefen allen Seins sich offenbart, wie im Kleinen, so im Großen!