Wer mit offenen Augen die heutige Welt betrachtet, wird von extremen Erscheinungen hin-und-her gerissen und weiß oft nicht mehr, ob er nun seinen eigenen (oft inspirierenden) Intuitionen oder dem analytischen Verstand (oft gar nicht so inspirierend) trauen kann.

Letzterer versucht ja naturgemäß in Allem das sprichwörtliche Haar in der Suppe zu finden, und bombardiert uns mit seinen negativen und zweifelnden Schlußfolgerungen. Dieser Verstand, lt. Erfahrungen des Yoga lediglich als recht simples "Zwischen-Bewußtsein" in der Evolution des Menschen, vermiest uns das tägliche Leben und läßt uns die Schönheiten der Schöpfung nicht mehr erkennen, weil es uns ausschließlich das Schlechte und den "Müll" erkennen läßt. (Einfacher Beweis: die täglichen Nachrichen aus Presse, TV etc.).
Wer jedoch nur im Müll wühlt, der wird auch nur Müll finden.
Sollte sich der Mensch der jetzigen Epoche zum Müllwühler entwickelt haben, für den Schönheit und Harmonie zu abstrakten Fremdwörtern geworden sind?
Versuchen wir einmal in solch einer Entwicklung einen ganzheitlicheren Sinn zu erkennen.
Mag es einen Sinn geben, daß ein verstandes-gesteuertes Leben mehr und mehr in Depressionen und Sinnlosigkeiten mündet?
Anders formuliert: vielleich muß der Leidens-Druck auf der Ebene des täglichen Lebens so immens werden, daß ein wirklich neues Bewußtsein aus dem "alten Zwischenbewußtsein" namens "mind" herausgepreßt werden wird.
Wahrscheinlich ist der heutige selbstherrliche rationale Verstand tatsächlich nichts anderes als ein recht jämmerliches Zwischenbewußtsein auf dem Weg zum EINSsein mit dem Ursprung. Das wußten bereits die alten vedischen Seher und die aufrichtigen christlichen Mystiker.
Dieser "mind" ist wie in einem Glashaus mit milchigen Fenstern gefangen, denn er kann nur Prozesse erkennen, die sich innerhalb dieses engen Glashauses abspielen. Dennoch: jeder Naturwissenschaftler kann uns erzählen, wie winzig der Erkenntnis-Bereich ist, den wir mit unseren Sinnen und dem daran gekoppelten Verstand zu erfahren vermögen: nur für ein winziges Spektrum der Erscheinungen und Frequenzen besitzen wir Sinne. Und ich spreche jetzt nur von pur materiellen Erscheinungen.
Eine Erkenntnis der Wirklichkeit ist damit kaum möglich, geschweige denn, eine tiefere spirituelle Erfahrung.

Wer jedoch (noch) im Glashaus sitzt, vermeidet es, Steine zu werfen ...
Denn ein Zusammenbruch des Glashauses der eigenen Welt (und wenn sie noch so illusorisch ist), zieht erst einmal eine große innere Leere nach sich, zu heftig ist die Erfahrung, daß die bisherigen Dinge, an die man sich gerne geklammert hat, Entstellungen oder sehr unvollständige Teilbereiche eines viel umfangreicheren Ganzen sind.

Doch könnte es sein, daß genau dieser Zusammenbruch der alten Wahrnehmung und Sinnfindung eine Suche nach etwas NEUEM erzwingt? Arbeitet die Evolution nicht genau mit diesen Mitteln?
Einem Wesen wird etwas genommen  und so muß es sich zwangsweise auf die Suche nach etwas Neuem (viel Besseren umd Höherwertigerem) machen, um nicht unterzugehen.

Und es sollte wirklich langsam ein ganzheitlicheres Bewußtsein im Menschen Einzug halten, wenn er nicht den Pfad des Versagens beschreiten will, wie so manche Spezies vor ihm.

Wie ist es momentan:
Mit den Sinnen erfassen wir - wie gesagt - gerade mal einen Bruchteil der Realität. Aus den wenigen Informationen und dem leider immer noch triebgesteuerten "mind" (= er ist ausgerichtet auf nutzlos werdende Triebe wie persönlicher Machtgewinn, Ansehen, Gier nach Lust und Besitz etc.) basteln wir uns dann ein selbstgefälliges Weltbild ... und drum herum eine Mauer, die natürlich das Weltbild sichern soll.
So wimmelt es in einer mental geprägen Menschheit von Mauern und Selbst-Beschränkungen, von geistigen Sackgassen und triebgesteuerten Irrsinns-Handlungen.

Doch liegt es wohl im Rahmen einer wahrscheinlichen Entwicklung, daß der Mensch sich von den selbstkonsruierten Illusionen auf eine viel umfassendere Erkenntnis der Wahrheit zubewegt.
Wenn solch ein "Wahrheits-Bewußtsein" einer ganzheitlichen Fülle erst einmal gänzlich im Menschen eingezogen sein wird, dann sind allerlei diabolische Vorgänge auf unserer Welt verschwunden, weil kein Mensch mehr an persönliche Bereicherung denkt oder sich von Gier treiben läßt, sondern sind als Teil eines wunderbaren Ganzen versteht, dessen persönlicher "Besitz" sowieso die Fülle des All-Seins ist.
All die Gier, der Machtwahn und die finsteren Entstellungen der Wirklichkeit sind dann nur noch eine bedauernswerte Erinnerung an eine fatale Vergangenheit.

Die Vision einer großartigen Zukunft der Menschheit (sobald sie diese "fatale Epoche" überwunden haben wird) ist nun nicht gerade etwas Neues. Wir finden sie in allen Religionen, wenn wir die sinnbildliche Sprache erkennen, ebenso in den Schriften der weisen Menschen dieser Zeit.
Allein in Sri Aurobindos gigantischen spirituellen Werken "Savitri" und "Das göttliche Leben" gibt es zahllose Aussagen zur weiteren Zukunft der Menschheit.
Siehe www.savitri.de oder www.evolutionsforschung.org
Da öffnen sich immense Wahrheiten, die Jahrtausende in die Zukunft reichen. Und diese Wahrheiten sind innerlich alle verifizierbar, wenn man es wagt, die Grenzen seines persönlichen Glashauses zu überschreiten.

Wie geht man nun vor, um solche "Zeichen der Zeit" innerlich zu verifizieren, ob nun intuitive Wahrnehmungen oder spirituelle Literatur?

Man betrachte zunächst eine von Lügen und Entstellung strotzende Welt. Bei soooo vielen Aussagen (von Politikern oder Wirtschaftsbossen) spürt man innerlich klar, daß es sich um eine Pervertierung der Wirklichkeit handelt. Es wird innerlich eng und seelenlos, ja nahezu "kalt".
Wenn man jedoch eine Wahrheit erkennt oder liest, antwortet das Herz und die Seele durch richtig wahrnehmbare "Zustimmungs-Schreie". Es wird warm und weit im Bewußtsein.
Da gibt es keinen Zweifel mehr, denn die Wahrheit öffnet sich im eigenen Inneren, sie leuchtet wie ein inneres Licht, klar wahrnehmbar ... und mit wesentlich mehr Realitätsgehalt, als irgendwelche kuriosen "Meinungen", die von außen kommen.

Vielleicht liegt alles in Samenform im Menschen verborgen. Nur müssen wir bereit sein, in uns selbst hartnäckig genug zu forschen und zu graben. Von alleine gehen diese Samen nicht auf, denn sie sind mit den alltäglichen Entstellungen zugeschüttet und von unseren meist destruktiven Gedanken vergiftet.

Wenn 2012 tatsächlich ein massiver Bewußtseins-Wandel eintreten wird, dann wird der "mind" wohl immer mehr seiner Herrschaft beraubt werden. Das will er natürlich nicht zulassen, hat er doch Jahrhunderte den Thron im menschlichen Bewußtsein innegehalten ... und er war ja auch einst eine große Errungenschaft der Evolution, die uns vom Tier zum denkenden Wesen erhob!

Denoch müssen wir diesen Denker in uns langsam von seinem Thron entheben, daß die Samen eine Chance haben aufzugehen. Das mag ein bewußter, freiwilliger Prozess sein, z.B. durch Meditation oder hingebungsvolles Gebet.
Es mag aber auch durch den Druck, ja Zwang der Evolution geschehen.

Der Zwang der neuen Zeit könnte sich also tatsächlich so abspielen:
Der "mind" kollabiert. Eine große Leere entsteht, eine Führungslosigkeit.
In dieser Leere wird aber sanft und langsam ein himmelhoch überlegenes Bewußtsein wachsen, das im Bereich des Yoga schon lange als "Supramentales Bewußtsein" erkannt worden ist. Ein Bewußtsein der Wahrheit, Fülle und Ganzheit. Ohne Entstellungen ... ohne Macht-Gelüste und Gier, was in diesem weiten EINSsein-Bewußtsein gar nicht mehr möglich sein wird.
Das kann der jetzige "mind" natürlich nicht erfassen, denn es liegt weit außerhalb seiner Möglichkeiten. Aber das Sehnen in den Tiefen des Herzens streckt schon seit langem seine Fühler nach diesem Wahrheits-Bewußtsein aus.

Das ALTE bewußt ablegen! Das NEUE mit aller Sehnsucht des Herzens erstreben! Dann werden wir auch bewußt ein Kind der gerade anbrechenden neuen Epoche werden.

Vielleicht erleben wir sogar gerade die wichtigste Metamorphose, die die Menschheit je durchlaufen hat.

Würde eine Raupe freiwillig in die Verpuppung gehen, wenn sie wüßte, was ihr bevorsteht? Sie kann aber nicht anders, das genetische Programm zwingt sie dazu.
So kann auch die Menschheit eigentlich nicht anders, als die "Zustände ihrer Verpuppung" herbeizuführen. Daß dies unbewußt geschieht, durch Mittel der Lüge und des Betrugs, der Gier und des Ausnützens von Schwächeren, das spielt keine Rolle. Vielleicht nur ein Trick der Evolution, um den nötigen "Leidensdruck" zu initiieren.
Doch das Ergebnis könnte in nicht allzufernen Tagen eine wahrlich neue Spezies sein, die das vorhin zitierte "Supramentale Bewußtsein" auch körperlich zu manifestieren vermag.

Zum Glück hat dieser Vorgang ganz und gar nichts mit dem z.B. von Nietzsche postulierten "Übermenschen" zu tun, der eigentlich nur ein Aufblähen der jetzigen Fähigkeiten des "minds" darstellt.
Eine neue Spezies im Wahrheits-Bewußtsein jedoch könnte im absoluten Einklang mit der Schöpfung leben, in einem kosmischen, ja beständig transzendenten Bewußtsein, das keine Trennungen mehr vorsieht und die einst nötige Dualität längst überwunden hat.

Laß uns mit all unserem Sehnen an diesem NEUEN mitarbeiten!